Eine gesunde Gesellschaft braucht einen gesunden Planeten
Foto: Volksbegehren Artenvielfalt
Die Natur und die Vorteile, die sie den Menschen bietet, sind die Grundlage unserer globalen Wirtschaft, unserer Kultur und der gesamten menschlichen Erfahrung. Wir sind von sauberer Luft, Wasser, Nahrung, Medizin, Energie und Baumaterialien abhängig, die die Natur uns zur Verfügung stellt, aber genau diese Ökosysteme sind bedroht oder bereits im Niedergang begriffen. Microsoft kündigt den zweiten Schritt der Nachhaltigkeitsbemühungen für 2020 an, der sich auf die Erhaltung und den Schutz der biologischen Vielfalt und der Gesundheit der Ökosysteme der Welt konzentriert.
Wettbewerb Naturstadt: Projektideen aus Städten, Gemeinden und Landkreisen gesucht!
Foto: Pixabay
Alle Städte, Gemeinden und Landkreise in Deutschland sind eingeladen, sich am Wettbewerb mit Projektideen zur Förderung von Stadtnatur und zum Schutz von Insekten in Siedlungsräumen zu beteiligen. Der Wettbewerb wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert. Die Umsetzung der 40 besten Projektideen wird mit jeweils 25.000 Euro unterstützt.
DBU-Naturerbefläche Daubaner Wald: Gemeinschaftsprojekt "Redynamisierung der Spree" abgeschlossen
Die Bagger am Flusslauf gehören der Vergangenheit an: Das Gemeinschaftsprojekt „Redynamisierung der Spree“ ist abgeschlossen.
Foto: H. Otto Denstorf/DBU
Sachsens Umweltminister Wolfram Günther: „Vor 90 Jahren wurde die Spree begradigt und ausgebaut – auch, um Halbendorf vor Hochwasser zu schützen. Heute verfolgen wir einen nachhaltigeren Ansatz, wozu auch gehört, den Flüssen wieder mehr Raum zu geben. Wir sehen hier an der Spree, dass Hochwasserschutz sehr gut mit ökologischen Belangen einhergehen kann. Die naturnahe Spree bietet dem Wasser künftig mehr Raum sowie Flora und Fauna mehr Lebensraum. In dieser Richtung werden wir weiterarbeiten – an der Spree und an anderen Flüssen in Sachsen.“
Forscher*innen von Senckenberg am Meer und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe haben eine neue Methode entwickelt, mit der Schutzzonen für die Tiefseefauna in der Clarion Clipperton Bruchzone eingerichtet werden sollen. Die Tiefseeebene ist ein potentielles Abbaugebiet für Manganknollen. „Durch den geplanten Unterwasser-Bergbau in der Clarion Clipperton Bruchzone würde der Lebensraum der dort lebenden Tiere stark und vor allem dauerhaft zerstört.“
Dramatischer Schwund an Futterpflanzen für Insekten
Ein Hornkleewidderchen sitzt auf einer Wiesenflockenblume.
Foto: Beat Wermelinger
Noch vor einigen Wochen war das “Insektensterben” in aller Munde. Die Wissenschaft diskutierte im Wesentlichen drei Ursachen: die Zerstörung der Habitate, Pestizide in der Landwirtschaft und den Rückgang der Futterpflanzen für Insekten. Ein Forscherteam der Universitäten Bonn und Zürich sowie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL haben nun erstmals nachgewiesen, dass im Kanton Zürich die Diversität der Futterpflanzen für Insekten in den vergangenen rund 100 Jahren dramatisch abgenommen hat.
Bislang umfassendste Studie bestätigt Rückgang landlebender Insekten, aber Erholung bei Süßwasserinsekten
Die weltweite Zahl landlebender Insekten ist in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen
Foto: Gabriele Rada
Eine Analyse weltweiter Langzeitstudien zeigt, dass die Zahl landlebender Insekten zurückgeht. Sie sank im Schnitt um 0,92 % pro Jahr, was einem Rückgang von 24 % über 30 Jahre entspricht. Gleichzeitig stieg die Zahl der an Süßwasser gebundenen Insekten wie Libellen und Köcherfliegen um 1,08 % pro Jahr. Zu diesen Ergebnissen kommt die bislang umfassendste Meta-Analyse von Insektenbeständen an 1676 Orten weltweit.
Deutschlandkarte Landbedeckung. Der Algorithmus identifiziert 19 verschiedene Feldfruchtarten mit einer Genauigkeit von 88 Prozent
UFZ
„Wenn wir feststellen können, was auf den Feldern einer Region wächst, können wir nicht nur auf den Nährstoffbedarf, sondern auch auf die Nitratbelastung umliegender Gewässer schließen“, erklärt Sebastian Preidl, Wissenschaftler im Department Landschaftsökologie am UFZ. Auch ließen sich mit den Informationen beispielsweise konkrete Maßnahmen zum Schutz von Wildbienenbeständen besser initiieren. „Nur wenn wir die biologische Vielfalt einer Region kennen, können wir sie effektiver schützen“, so Preidl.
Studie im Science-Magazin bewertet Erfolgsaussichten von Schutzmaßnahmen für Korallenriffe
Artenreiches Korallenriff vor Thailand
Foto: Melanie Bon (Leibniz ZMT)
In einer diese Woche in der Fachzeitschrift Science publizierten Studie gehen Forscher der Frage nach, ob und wie sich durch Schutzmaßnahmen für Korallenriffe sozioökonomische und ökologische Ziele gleichzeitig erreichen lassen. Ein internationales Kollektiv von 38 Wissenschaftlern trug dafür weltweit einen einzigartigen Datensatz aus rund 1800 Riffstandorten zusammen und simulierte die Wirkung verschiedener Managementansätze. An der Studie beteiligte sich auch Sebastian Ferse, Korallenriffökologe am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) in Bremen.
Regenwürmer kurbeln den Nährstoffkreislauf in arktischen Böden an
Regenwürmer graben sich in wenigen Minuten in den arktischen Boden ein
Foto: Gesche Blume-Werry
In arktischen Böden läuft der Nährstoffkreislauf sehr langsam und geht mit Stickstoffmangel einher. Dies hemmt das Pflanzenwachstum. Ein internationales Forschungsteam der Universitäten Greifswald, Umeå, Uppsala und Oulu führte den Stickstoffmangel in arktischen Böden nun auf das Fehlen größerer Bodentiere wie Regenwürmer zurück. Mit dem Klimawandel können diese Bodentiere zunehmend in der Arktis überleben und so das Ökosystem in der arktischen Tundra tiefgreifend verändern.
Mit ihren ätherischen Ölen hält die Minze Unkraut fern – das darin enthaltene Menthon könnte Grundlage für umweltfreundliche Bioherbizide sein
Foto: Jana Müller
Im Wettbewerb um Bodenfläche, Nährstoffe und Wasser sind manche Pflanzen sehr erfolgreich: Sie behindern das Wachstum ihrer Konkurrenten durch chemische Signale, die bei der Nachbarpflanze den Zelltod auslösen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Botanischen Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) untersuchen, wie dieser Effekt zustande kommt, um ihn für die Entwicklung umweltfreundlicher Bioherbizide zu nutzen.